Wir hüten dasFriedenslicht
2020!
Zu einem sehr liebgewonnen
Weihnachtsbrauch
gehört seit einigen Jahren der Empfang
des
Friedenslichtes.
Es erinnert an
die Botschaft vom Weihnachtsfrieden. In jedem
Jahr wird es von
einem auserwählten Kind in der Geburtsgrotte Jesu in
Bethlehem
entfacht. Von dort aus gelangt es per Flugzeug nach Österreich.
Am 3. Advent findet in Österreich
traditionell die große Aussendungsfeier statt.
Diese Aktion
wurde ursprünglich aus der Pfadfinderschaft hervorgebracht. Von
zahlreichen Nationen wird das Licht in Empfang genommen und somit in
die
ganze
Welt getragen. Man reicht es weiter von Ort zu Ort. Das Licht wird
gehütet wie ein mächtiger Schatz. Jeder
Friedensbote passt tüchtig
auf, damit die Flamme auf ihren Wegen
nicht erlischt.
In diesem Jahr verlief die Aussendung
aufgrund der Pandemie grundlegend
anders. Unter dem Motto:
Das Friedenslicht überwindet Grenzen,
wurde es an
der österreichischen
deutschen Grenze von
Friedensbotschafter*innen übergeben.
Es reiste weiter
auf den Autobahnen Deutschlands und wurde während verschiedenen
Autobahnstopps weitergegeben. Auf diese Weise fand es auch seinen
Weg bis in die
Börde--Kreisstadt Haldensleben. Von dort
durfte ich es gemeinsam mit unserer
Tochter Isabell voller Freude und
Wertschätzung entgegennehmen.
Als herzerwärmende Botschaft geben wir es
ebenso gerne weiter an jene,
die es ebenfalls beherbergen möchten.
Dieses besondere Licht wird uns
für die kommenden Wochen begleiten, indem
wir es bei Tag
und Nacht am strahlenden Leuchten
erhalten.
Die Weitergabe des Friedenslichtes
erfolgte
nach strengen Corona-Regeln ....
Traditionell in
Pfadfinderkluft
Diese Mauer
wurde symbolisch aufgebaut, denn
"Das
Friedenslicht überwindet Grenzen".
Mit gesicherter Friedenslicht
Laterne begaben
wir uns fröhlich auf den Heimweg ....
Eine kleine
Weihnachtsgeschichte ....
Im Tempel der tausend Spiegel
In einem fernen
Land gab es vor langer, langer Zeit einen Tempel
mit tausend
Spiegeln. Eines Tages kam, wie es der Zufall so will, ein Hund des
Weges entlang. Der Hund bemerkte, dass das Tor zum Tempel der
tausend Spiegel
geöffnet war. Vorsichtig und ängstlich öffnete
er das Tor und ging in den Tempel hinein.
Hunde wissen natürlich
nicht, was Spiegel sind und was sie vermögen. Nachdem er den
Saal betrat, glaubte er sich von tausend Hunden umgeben. Er sträubte
das Nackenfell,
klemmte den Schwanz zwischen die Beine und
begann mit den Zähnen zu fletschen. Im
selben Augenblick
begannen tausend Hunde ihre Zähne zu fletschen. Der Hund bekam
es mit der Angst zu tun. So etwas hatte er noch nie erlebt. Voller
Panik
lief er, so schnell er nur konnte, aus dem Tempel hinaus.
Dieses furchtbare Erlebnis hatte sich
tief sein Gedächtnis vergraben.
Fortan hielt er es für erwiesen, dass ihm
andere Hunde feindlich
gesinnt sein mussten. Die Welt war für
ihn ein bedrohlicher
Ort und er ward von anderen Hunden gemieden
und
lebte verbittert bis ans Ende seiner Tage.
Die
Zeit verging und wie es der Zufall so will, kam
eines Tages ein
anderer Hund des Weges daher. Der Hund
bemerkte ebenfalls, dass
das Tor zum Tempel der tausend Spiegel
geöffnet war. Neugierig
und erwartungsvoll öffnete er das Tor und ging
in den Tempel
hinein. Plötzlich glaubte er sich von tausend Hunden umgeben.
Schließlich begann er zu lächeln. Er fühlte von allen Seiten ein
freundliches Lächeln.
Vor Freude
begann er mit dem Schwanz zu wedeln. Im selben Augenblick begannen
tausend
Hunde mit ihrem Schwanz zu wedeln. Dies stimmte den Hund noch
fröhlicher.
So etwas hatte er noch nie erlebt. Voller Freude
blieb er, so lange er konnte, im Tempel
und spielte mit
den tausend Hunden. Dieses schöne Erlebnis hatte sich tief in das
Gedächtnis des Hundes vergraben. Fortan sah er es als erwiesen
an, dass ihm
andere Hunde freundlich gesinnt waren. Die Welt war
für ihn ein freundlicher
Ort. Er ward von anderen Hunden gerne
gesehen und lebte
glücklich bis ans Ende seiner Tage.
Fabel aus
Indien - Verfasser unbekannt